Booyaka!
Nachdem der Berner Rapper BIGMaa. letzten November sein Album „$chlimm $chlächt“ inkl. zwei Musikvideos veröffentlicht hat, folgt nun endlich das lang ersehnte Video zum Mini-Hit „Helvetia 4.0“. Der Song hat es im Dezember 2017 in die A-Rotation von Kanal K geschafft und wird noch heute sporadisch durch den Äther gejagt.
Auf einem tief melancholischen Beat von Produzent Kollapsar kotzt sich BIGMaa. über seine Hassliebe zur eigenen Heimat aus. Ein Land, in welchem sich die „Wohltäter mit grossem Portemonnaie“ alles erlauben können und das Argument, „das schadet der Wirtschaft“, immer zieht. Ein Land, dessen Kathedralen „Fitnesstudios“ sind und dessen Politiker sich stetig im „Schwalbenkönig-Modus“ befinden.
Nichtsdestotrotz gibt sich BIGMaa. in seinem Klagelied immer wieder von der versöhnlichen Seite, weil dieses Land eindeutig mehr zu bieten hat als „Reduit und verstaubte Idole“. Auch den Glauben an seine Generation und den Wandel hat BIGMaa. nicht verloren und säuselt im Refrain: „ihr seid so Göschenen-Airolo / wir sind so Generation Yolo“, um anschliessend klarzustellen, dass seine Generation die Version 4.0 von John Lennon und Yoko Ono sind und „Helvetia gerade in den Wehen liegt“. Denn wie schon Manuel Stahlberger sagte: „wir haben eigene Tomaten, wir haben eigene Ideen“.
Diese Stimmung und Attitüde werden im Video „Helvetia 4.0“ auf eine unverkrampfte Art und Weise mit einer Prise Psychodelik („Lennon Yoko Ono 4.0!“) wiedergegeben. Das „Found Footage“-Video nimmt dich auf einen ferrophilen Höllenritt von Airolo nach Göschenen mit. In Dürrenmatt’scher Manier stürzt sich der Zug ins Dunkel des Gotthardtunnels und wird immer schneller… Während Bilder aus der modernen und traditionellen Schweiz der 1960er bis 1980er an dir vorbeiziehen, blitzt auch BIGMaa. immer wieder in unterschiedlicher Gestalt auf. Im Gegensatz zu Dürrenmatts ist bei BIGMaa. jedoch Licht am Ende des Tunnels.